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Die Jahrtausend alte Freundschaft zwischen Mensch und Hund ist die älteste und beständigste überhaupt. Für viele Menschen, so auch für mich, bedeutete es 1983, mir den größten Traum zu erfüllen, als nach reiflicher Überlegung unsere erste Golden Retriever Hündin in unser Leben Einzug hielt.

Reifliche Überlegung

…sollte der Anschaffung eines Hundes vorausgehen. Schnelle Entschlüsse könnten hinterher bereut werden und vor allem für das Tier seelischen Schmerz bedeuten.

Einen Hund zu besitzen bedeutet Verantwortung zu übernehmen

Deshalb stellt sich die Frage: Bin ich, sind wir geeignete Hundehalter? 
Nur wenn Sie folgende Fragen mit deutlichem Ja, auch aus Ihrem Herzen, beantworten können, sollten Sie sich einen Hund anschaffen. Die Reihenfolge der Fragen spielt dabei keine Rolle!

Habe ich genug Zeit für einen Hund?

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Gerade der neu ins Haus gekommene Welpe benötigt viel Aufmerksamkeit und gemeinsame positive Beschäftigung, damit eine enge innere Bindung entstehen kann. Einen Welpen kann man anfangs überhaupt nicht allein lassen. Im Laufe der Zeit sollte das Alleinbleiben trainiert werden und wenn es begrenzt bleibt, wird es gut in den handlichen Alltag integriert. Doch wenn ein Hund mehr als 5 Stunden regelmäßig allein bleiben muß, dann wird er sicherlich psychische Störungen davontragen. Diese können sich ganz unterschiedlich äußern, sie sind auf jeden Fall für Ihren Hund unangenehm. Er ist ein hoch soziales Rudeltier und benötigt zum Leben die Gemeinschaft.

Habe ich die Akzeptanz meiner Umgebung?

Stehen alle, die in häuslicher Gemeinschaft mit mir leben hinter einer Anschaffung? Wer hat welche Bedenken, kann ich die durch sachliche Informationen zerstreuen? Wir als Züchter scheuen uns, Welpen in Hände zu geben, bei denen z.B. nur ein Elternteil hinter dem Wunsch nach einem Hund steht. Aus unseren Erfahrungen können wir sagen, dass dann der Hund oft ohne zu zögern abgegeben wird, wenn ein Problem auftaucht (Erkrankung, Allergien, zuviel Schmutz!)

Darf ich da, wo ich wohne, wirklich einen Hund halten? Hat der Vermieter zugestimmt? Habe ich den Luxus von Wohneigentum?

Kann ich die entstehenden Kosten tragen?

Ein Hund kostet Geld. Nicht nur die Anschaffung! Um einen mittelgroßen Hund, wie einen Golden Retriever versorgen zu können, würde ich ca. Euro 125- 150,– monatlich aufbringen. Bedenken Sie: Futter, Nahrungsergänzungen, Spielzeug, Kauartikel & Snacks, Impfung, Hundesteuer, Zubehör( Leine, Schlafdecke, Näpfe, Spielzeug  usw.) müssen ab und zu erneuert werden. Und auch nicht kalkulierbare Tierarztkosten bei Operation, Vergiftung und Unfall müssen berücksichtigt werden. Sie sehen, nicht der Anschaffungspreis ist es, sondern die Lebenshaltungskosten müssen verfügbar sein.

Wie sind die Rahmenbedingungen?

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Kann ich meinem Hund ein hundgerechtes Leben bieten? Habe ich genug Platz? kann ich dem Hund täglich ausreichend Auslauf bieten? Habe ich die Muße, mit meinem Hund zu spielen, mich mit ihm zu beschäftigen, ihn etwas zu lehren, in zu erziehen, mit ihm gemeinsam die Natur entdecken? Bin ich bereit, etwas über ihn zu lernen, mich mit ihm auseinanderzusetzen und dies nicht in der Erwartung, dass er funktioniert? Kann ich auch mit Enttäuschungen umgehen, wenn der Hund nicht zu 100% meinen Erwartungen entspricht? Was ist, wenn er sich nicht so entwickelt, wie ich es mir wünsche?
Bin ich körperlich in der Lage, den Hund, wenn er erregt ist, zu halten? Habe ich Geduld und gute Nerven, denn nicht alle, wenn auch die meisten, Begegnungen mit anderen Hundehaltern sind immer positiv. Welpen urinieren häufig an die unmöglichsten Stellen, müssen nachts hinaus usw.?

Der Hunde-Senior

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Darf mein Hund bei mir alt werden?
Ist er für mich noch wertvoll, auch wenn er schon eine graue Schnauze hat, nur noch langsam gehen mag und ab und zu sein Nachtlager einnässt? Wenn er nicht mehr gut sieht und/oder schlecht hört? Eventuell täglicher Medikamente- u. Pflege bedarf?

Unvorhergesehenes

Was passiert, wenn mir etwas zustößt? 
Habe ich die Möglichkeit, den Hund bei Jemandem gut unterzubringen, auch für immer? Wir als Züchter sind immer Ansprechpartner und unterstützen in jeder Hinsicht. Schließlich sind es unsere Babys.

Welcher Hund passt zu mir?

Jetzt nähern wir uns der Entscheidung.
Ich möchte Sie und mich nicht lange damit aufhalten, das Für und Wider bezüglich Tierheimhunden, Mischlingen und verschiedenen Rassegruppierungen zu erläutern. Leider gibt es in diesem Bereich sehr viele Vorurteile auf die ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte.

 Dadurch, dass ich fast täglich Hunde mit Hunden arbeite, habe ich im Laufe der Zeit viele verschiedene Rassen näher kennengelernt. Es gibt sehr angenehme Rassen. Das Wichtigste an einem guten Hund ist in der Regel seine Herkunft. Für einen Laien ist die Qualität eines Züchters leider kaum zu beurteilen. Es geht hier nicht um Sauberkeit, sondern um das Wissen, das der Züchter in seine Zucht einzubringen vermag und die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.