Wir konzentrieren uns auf das Wohlergehen der werdenden Mutter und richten alles so ein, dass es für sie schön ist. Schon einige Zeit vor dem errechneten Wurftermin bauen wir die Wurfkiste in unserem Wohnzimmer auf und legen sie mit weichen Decken aus. Mütter sind nämlich gern im Mittelpunkt des Geschehens und das ist bei uns der Wohnbereich. Die hochträchtige Hündin wird aufgefordert die Wurfkiste als Schlafplatz zu benutzen und für die anderen Hunde ist dieser neue Lieblingsplatz tabu. Steht die Geburt ganz kurz bevor, wird die Wurfkiste nochmals gesäubert und desinfiziert, um das neue Leben nicht in Gefahr zu bringen. Nun wird die werdende Mutter nicht mehr aus den Augen gelassen und jede Veränderung, wie das Einsetzen von Senkwehen, der Verlauf der Körpertemperatur, das Lösen des Schleimpropfens werden beobachtet und dokumentiert. Dann hoffen wir auf eine komplikationslose Geburt und gesunde Welpen. Dann wird sich weiterhin gut um die Hündin gekümmert, damit die Milch ungestört einschießen und fließen kann. Das Gesäuge benötigt täglich mehrfache Kontrolle und Pflege und auch der Wochenfluss wird ständig kontrolliert. Die Wurfkiste wird mehrmals täglich gesäubert, die Welpen gewogen und kontrolliert, ob sie sich ungestört entwickeln. Es wird für eine gleichbleibende Temperatur und viel Ruhe für Mutterhündin und Welpen gesorgt.
Zwischen dem 10. Und 12. Lebenstag öffnen die Welpen ihre Augen und können sich nun besser orientieren. Erste gezielte Aktivitäten innerhalb der Geschwister sind zu beobachten. In den kommenden Tagen kommen die Welpen immer mehr auf die Beine. Aus dem Krabbeln wird ein Laufen und nun wird auch schon in Zeitlupe gebalgt, denn die Bewegungsmöglichkeiten entwickeln sich gerade. Wenn die Welpen mit gut drei Wochen das Bedürfnis nach mehr Platz haben, wird unsere Wurfkiste um 2qm erweitert und immer wenn die Welpen aufwachen, werden sie auf die Welpentoilette gesetzt. Schon nach kurzer Zeit sind sie sehr bemüht, sich nur noch dort zu erleichtern. So sind sie schon sehr früh so gut wie stubenrein.
Die ersten Besuche der Welpen sind nun möglich!
Nach und nach wird der Platz drinnen und auch im Außenauslauf vergrößert, denn Welpen sollten bei jedem Wetter nach draußen gelangen, solange sie die Möglichkeit haben, wann immer sie wollen in einen geheizten Raum zu laufen und Schutz vor Sonne, Wind, Regen, Schnee aufsuchen können. Im Laufe der kommenden Wochen wird der ganze Garten in Beschlag genommen: Blätter von Sträuchern und Blumen geerntet, das Blumenbeet umgegraben und alles herausgezogen um für frische Pflanzen Platz zu schaffen.
Auch das Haus wird erkundet. Die Welpen erkunden Küche, Wohnzimmer, und die weiteren Zimmer im Erdgeschoss. Ab und zu besucht uns eine Kindergartengruppe oder eine Schulklasse. Wir wünschen uns eine gute soziale Prägung aller unserer Welpen.
Übrigens kommt auch der Tierarzt zu uns, denn die Welpen gehen nur mehrfach geimpft und gerchipt aus dem Haus. Und vom Verein, dem Golden Retriever Club kommt eine Zuchtwart*in und schreibt einen offiziellen Bericht über uns und die vorgefundenen Verhältnisse. Wir sind auch beide ehrenamtliche Zuchtwarte im GRC und führen bei anderen Züchtern Welpenkontrollen durch. Wenn alles für in Ordnung befunden wurde, werden die Ahnentafeln der Welpen an die Züchter*innen versendet.
Im Alter von mindestens 8 Wochen dürfen die Welpen in ihr neues Zuhause umziehen.
Welpenkäufer*innen
Besuch ist bei uns (wenn alles gut läuft) immer Herzlich Willkommen. Die Schuhe ausziehen und die Hände desinfizieren bzw. waschen sind Pflichtprogramm für alle Besucher. Die ganzen acht Wochen lang, denn wir möchten nicht, dass die Welpen durch übertragene Keime krank werden. Mögliche neue Besitzer werden übrigens schon beim ersten Telefonat wie auch bei den Besuchen ausgiebig befragt, um brauchbare Hundebesitzer zu sein. Na ja, die Welpen möchten eben nicht schon nach einigen Wochen wieder zurückgegeben werden, weil man sich es dann anders überlegt hat oder ein unglückliches Leben führen. Nein, sie möchten, möglichst für immer, bei ihren neuen Besitzern bleiben und ganz viel Freude machen! Und wir möchten die Vorfreude der neuen Besitzer in den Gesichtern nicht missen, wann immer sie kommen und sich in die Knopfaugen verlieben.
Seminartage
Ich (Maike Harms) schule die neuen Welpenbesitzer*innen an zwei Terminen zu unterschiedlichen Themen. Dazu werden Zeiten verabredet, an denen alle kommen können. Zu diesem Pflichtprogramm gibt’s übrigens keine Ausreden.
Im ersten Seminar wird für jeden verständlich erklärt, wie Hunde denken und lernen, dass jeder Hund ein funktionierendes „Rudel“ benötigt, um sich glücklich einzuordnen und dass eine gewaltfreie Erziehung aufbauend auf einer Basis von Vertrauen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen das Beste für jede weitere Entwicklung ist.
Im 2. Seminar werden neue Erkenntnisse über natürliche Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Pflege herausgearbeitet. Alles Themen, mit denen sich die neuen Besitzer auskennen sollen, bevor ein Welpe ins Haus kommt.
Jeder, der irgendwie in erreichbarer Nähe wohnt, soll bitte an den von mir angebotenen Welpenspielstunden und später natürlich auch an der Junghundausbildung teilnehmen Ich möchte nämlich gern selbst dabei sein, wenn aus den niedlichen Fellknäueln kräftige und temperamentvolle Junghunde werden. Ich trainiere bereits seit fast 40 Jahren Hunde der unterschiedlichsten Rassen und möchte meine Welpen nicht so gern von anderen Ausbildern begleitet sehen, sondern gerade in brenzligen Phasen helfend einschreiten können. Und die kommen bestimmt. Hunde sind nämlich keine Maschinen, sondern haben eigene Vorstellungen und benötigen kompetente Besitzer, um sie vor Unglücken zu bewahren und zu angenehmen Begleitern zu erziehen.