Mutter: Golden Daydream´s Imme Forever (Summeramba Last Orders – Golden Daydream´s Adam´s Daughter Alett)

Vater: Lawpark Spellcaster (SH.CH Shardanell Castaspell – Lawpark Rupy Wax)

Wurfdatum: 11.06.16

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Der K-Wurf kurz nach der Geburt!

 

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mit 2 Wochen…

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mit 3 Wochen…

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mit 4 Wochen…

 

 

Wurfprotokoll K-Wurf Geburtsdatum 11.06.106

5 Rüden/5 Hündinnen
Eine Wurfwiederholung war es. Die Welpen aus Colas erstem Wurf vom Februar 2015 waren einfach nur toll. Hübsch, sanftes Wesen, angenehmes Temperament, leichtführig, strotzend vor Gesundheit. Besser geht nicht. Daher der Entschluss, diese Paarung zu wiederholen.

Gern hätte alles so kommen können, wie bei Colas erstem Wurf vor 15 Monaten. Doch das Leben hält immer Überraschungen bereit und diese zeigte uns, dass wir auch nach 31 Jahren Zucht noch nicht alles erlebt hatten.
Cola war schon wenige Wochen nach dem Decken kugelrund. Sie wurde immer fassförmiger. Zum Ende der Trächtigkeit hin mussten wir täglich die Länge Spaziergänge halbieren, da ihr das Laufen zunehmend schwerer fiel. Wir schlossen innerhalb der Familie Wetten ab, wie viele Welpen es wohl werden würden. Wie lagen übrigens alle daneben.
Stichtag war der 13. Juni, und wie schon beim vorangegangenen Wurf ging ich aufgrund ihrer Körpermaße davon aus, dass die Welpen auch früher kommen könnten. Schon Tage vorher ließ Cola mich nicht mehr aus den Augen und war kreuzunglücklich, wenn ich mich aufmachte, um Dinge ohne sie zu erledigen. Das war ja auch nicht mehr möglich, denn so rund wie sie war, konnte sie in kein Auto mehr steigen.
Mehrere Nächte lang schlief ich nur halb und war sofort wach, sowie Cola sich regte. Und das tat sie oft, denn sie mochte in kaum einer Stellung länger liegen und musste auch immer mal wieder nachts in den Garten, wenn die Kleinen auf Blase oder Darm drückten. Die Temperatur senkte sich typischerweise ab, Senkwehen konnten wir nicht beobachten, der Bauch senkte sich nicht.
Und endlich: Nachmittags um 5.00 Uhr, sie lag gerade auf dem Flur vor der Treppe. Mette kam diese herunter und trat prompt auf Strumpfsocken in eine große Pfütze hinter Cola. „Igitt, alles nass, hat sie dahin gepinkelt?“ „Hurra, nein, das ist das Fruchtwasser.

Das Warten hat ein Ende – es geht los.“

Ich überredete Cola dazu, sich in die vorbereitete Wurfkiste im Schlafzimmer zu legen und nun warteten wir auf einsetzende Wehen. Doch es kam keine. Nicht eine einzige. Nach dem Abgang von Fruchtwasser soll der erste Welpe innerhalb der folgenden 60 Minuten geboren werden. Die Uhr möglichst ignorierend warteten wir erst einmal ab. Doch als nach 20 Minuten noch immer keine Wehe spürbar war, wurde mir schon klar, dass es problematisch werden würde.

 

Nachdem 60 Minuten vergangen waren, nahm ich Kontakt mit einer Tierklinik auf und schilderte die Situation. Rückruf nach 10 Minuten und wir verabredeten, dass ich alles einpacke und komme. Dieter hatte einen Auftritt mit seiner Band und so desinfizierten wir einen Wäschekorb, packten jede Menge sauberer Handtücher, eine Nabelklemme, Schere und Wärmflaschen ein und hoben die mindestens 100 Kilo schwere Cola ins Auto. Wir hatten alles dabei, weil manchmal durch die Aufregung oder Unebenheiten auf der Straße Wehen ausgelöst werden. Dann ist es von Vorteil, wenn die Welpen am Straßenrand erstversorgt werden können.
In der Klinik wurden wir schon von einer jungen Tierärztin erwartet. Es sollte erst ein Blutbild (alle Werte waren im Normbereich)gemacht werden, dann ein Röntgenbild (um zu sehen, ob ein Welpe ungünstig im Geburtskanal liegt). Allerdings scheiterte die Blutentnahme fast daran, dass die Tierärztin die Vene nicht finden konnte und ziemlich lange „herumstocherte“. Fast war ich geneigt, das ganze Unternehmen aufzugeben und wieder abzufahren, als es doch noch klappte.

Erschüttert betrachtete ich die Röntgenbilder. Auf nicht sehr kontrastreichen Aufnahmen zählten wir 12 Welpen. Mit so vielen hatte ich nicht gerechnet. Noch war kein Welpe in den Geburtskanal eingetreten. Also kein Geburtshindernis zu erkennen. Mit einer intramuskulären Oxytozininjektion sollten nun Wehen eingeleitet werden. Als nach etwa 30 Minuten noch immer keine Wehe zu vermerken war, erfolgte das gleiche Mittel intravenös. Auch hier warteten wir 20 Minuten auf Wehen, obwohl schon nach wenigen Minuten klar war, dass es dazu keineswegs kommen würde.

Ich bat darum, schnellstens den OP vorzubereiten, der Chirurg erschien, ich drängte auf schnelles Handeln und weigerte mich noch einen Ultraschall machen zu lassen, um zu sehen, wie vital die Welpen noch wären. In meinen Augen völliger Unfug, denn die Welpen mussten per Kaiserschnitt geholt werden. Da gab es nun keine Alternative mehr. Egal, wie es ihnen ging. Auch war noch immer kein Welpe im Geburtskanal fühlbar.
Mette und ich brachten Cola in den Vorbereitungsraum, in dem sie rasiert, gewaschen sowie der Bereich des Schnittes desinfiziert wurde und danach in den OP und blieben bis zum Einschlafen bei ihr. Nun begann ein Warten und Bangen. Es war inzwischen 22.00 Uhr. Nach ca. 45 Minuten wurde Cola noch in Narkose auf einer Trage zu uns gebracht und umgebettet. Ihr gesamtes Hinterteil war voller hellem Blut und sie blutete aus der Scheide. Das hatte ich nach Kaiserschnitten bisher nicht erlebt. Der Chirurg konnte sich die starke Blutung, die während der OP aufgetreten war keineswegs erklären. Ganz langsam aber ständig sickerte Blut auf die Unterlagen. Nun wurden uns die Welpen gebracht.

10 Stück. Gott sei Dank keine 12! Es waren auch keine Welpen bei dem Eingriff gestorben, sondern wir hatten uns ganz schlicht verzählt. Wir rubbelten sie vollständig trocken und legten sie bei Cola an, die noch immer schlief und leider so gut wie keine Milch hatte. Alle hatten starke Saugreflexe und waren richtig munter. Der operierende Tierarzt berichtete, dass die Welpen sofort sehr rege gewesen wären und wohl kaum Narkosemittel abbekommen hätten. Super! Als Cola ganz langsam erwacht und den Kopf dreht, sieht sie die Welpen und fängt im Zeitlupentempo an, sie mit ihrer trockenen Zunge zu lecken. Da kamen mir wirklich die Tränen vor Rührung.

So etwas habe ich nach Kaiserschnitten noch niemals zuvor erlebt. Meist dauert es 4 bis 10 Stunden, bis die Hündin sich um die Welpen kümmern mag. Unfassbar, meine Cola! Nach etwa einer Stunde war Cola soweit munter und stabil. Die Blutung hatte aufgehört. Sollte sie wieder auftreten, müssten wir zurückkommen und eine 2. OP wäre dann nötig. Die Wärmflaschen waren gefüllt und Mette hatte den Korb voller Welpen auf ihrem Schoß.
Zuhause angekommen waren wir neugierig, wie viele Rüden und Hündinnen dabei wären. Dieter und Mette zählten 6 Hündinnen und 4 Rüden. Als wir wenige Minuten später dann die Punkte (zur Unterscheidung) anbrachten, waren es dann plötzlich 5 und 5. Dabei blieb es dann auch. Da hatte wohl noch schnell mal jemand das Geschlecht gewechselt. Der Schlingel.
Gegen 01.00 Uhr legte ich mich aufs Sofa mit direktem Blick in die Wurfkiste. Immer wieder vergewisserte ich mich, dass alles ok war. Gegen 02.30 Uhr schreckte ich hoch und sah eine immense Blutlache, die die halbe Wurfkiste ausfüllte. Ich weckte völlig in Panik Dieter und wäre am Liebsten sofort in die Klinik gerast. Doch mein lieber Ehemann hatte bessere Nerven und überprüfte routiniert die Vitalfunktionen. Wir wurden uns einig, dass die Schleimhäute zwar heller als bei den anderen Hunden, aber dennoch rosa waren, Cola sich um die Welpen kümmerte und keineswegs apathisch war. Wir beschlossen bis zum Morgen abzuwarten.
Fast ohne Pause saß ich an der Wurfkiste, legte Handtuch um Handtuch unter Cola um das Blut aufzufangen. Die Terrasse musste ich schrubben, denn sie verlor Blut auch bei jedem Schritt, beim Fressen. Meine Nerven lagen blank, ich betete zu allen Heil- und Schutzengeln, dem gesamten Universum um Heilung für meine geliebte Cola. Sie konnte doch nicht unter unseren Händen verbluten! Telefonate mit der Tierklinik. Da Cola sich weiterhin um die Welpen kümmerte, mit Genuss kleine Mengen fraß und stabil war, fasste ich Hoffnung. Die Werte der roten Blutkörperchen bewegten sich am unteren Level und erst am dritten Tag stiegen sie wieder soweit an, dass ich mich über dieses wunderbare Wunder von 10 lebenden Welpen so richtig freuen konnte. Noch nie zuvor hatten wir 10 lebende Welpe! Ein Geschenk des Himmels.
Es gibt nun keinen Erstgeborenen und keinen Nachzügler. Die Welpen machen einen zufriedenen Eindruck, die Milchleistung von Cola nimmt zu und ich freue mich auf die kommende Zeit!